Aloe Vera

Für unsere Haut ist Aloe Vera ein wahres Wundermittel. Es kann als feuchtigkeitsspendende Pflege verwendet werden, macht die Haut geschmeidiger, fördert ihre Durchblutung und die Produktion der kollagenen und elastischen Fasern des Bindegewebes. Auch im Kampf gegen Hautprobleme ist die Wüstenlilie ein Alleskönner. Die Aloe Vera-Pflanze lindert Verbrennungen (vor allem Sonnenbrand), Verbrühungen, allergische Reaktionen, Geschwüre und fördert die Regeneration der Haut. Aloe Vera-Gel wirkt kühlend, entzündungshemmend sowie antiseptisch und hilft deshalb gegen Pickel, Abszesse, Ekzeme, Neurodermitis, Herpes oder Schuppenflechte.

Der Aloe Vera wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt, weshalb sie auch eine schützende Wirkung für die Haut gegen Strahlenschäden darstellen soll. Insgesamt enthält die Aloe Vera 75 potenziell aktive Bestandteile (z. B. Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente, Aminosäuren, Saponine, Enzyme, Zucker, Lignin). Die Anwendung von Aloe Vera bei Dermatitis, die durch Strahlentherapie verursacht wird, ist sehr weit verbreitet.

Bei der Behandlung von Krebs ist die Strahlentherapie eine gängige und wirksame Maßnahme, etwa zwei Drittel aller Patienten erhalten eine solche im Rahmen der Krebs-Behandlung. Obwohl die Bestrahlungstechnik inzwischen eine deutliche Verbesserung erfahren hat, kommt es bei den meisten Patienten zu deutlichen Nebenwirkungen, bei etwa 95 Prozent aller Patienten lässt sich eine akute Dermatitis beobachten.

Im Rahmen einer Studie an 60 Krebspatienten mit einem durchschnittlichen Alter von 52 Jahren wurde sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung von strahlenbedingter Dermatitis die Wirkung von Aloe Vera untersucht. (Quelle: „Haddad P, Amouzgar-Hashemi F, Samsami S, Chinichian S, Oghabian MA.Aloe vera for prevention of radiation-induced dermatitis: a self-controlled clinical trial. Curr Oncol. 2013 Aug;20(4):e345-8.“)

Während der Untersuchung wurde nur auf einer Hälfte des bestrahlten Hautbereichs Aloe Vera aufgetragen, während die andere Hälfte nicht behandelt wurde. Die Aloe-Vera-Behandlung erfolgte zweimal pro Tag ab Bestrahlungbeginn bis zwei Wochen nach Therapieende.

Das Ergebnis der Untersuchung: Zwar zeigte sich bis zum Ende der dritten Bestrahlungswoche kein deutliche Unterschied zwischen behandeltem und unbehandeltem Hautbereich, ab diesem Zeitpunkt jedoch konnte nach vier, fünf und sechs Wochen eine Verringerung des Schweregrads beobachtet werden. Auch zwei und vier Wochen nach Behandlungsende zeigte sich eine deutlich geringere Ausprägung der strahlenbedingten Dermatitis. Bei Patienten mit großen Bestrahlungsbereichen sowie hoher Strahlendosis zeigte sich der positive Effekt dabei besonders deutlich. (Quelle: „Haddad P, Amouzgar-Hashemi F, Samsami S, Chinichian S, Oghabian MA.Aloe vera for prevention of radiation-induced dermatitis: a self-controlled clinical trial. Curr Oncol. 2013 Aug;20(4):e345-8.“)

Zwar gibt es auch ältere Untersuchungen, welche der Aloe Vera keine positiven Wirkungen bei strahlenbedingten Hautbeschwerden nachsagen, die Ergebnisse der vorgenannten Forschungen zeigen aber, dass für Krebspatienten durchaus Linderung durch die Anwendung von Aloe Vera möglich ist.